Perlen entstehen durch Reizung, Verletzung oder durch Einlagerung von Fremdkörpern in der Auster. Die sogenannte Sandkorntheorie, d.h. die Auster wird durch Eindringen eines Sandkorns zur Produktion einer Perle angeregt, ist ein Märchen. Eine Auster ist durchaus in der Lage kleine Fremdstoffe auszuscheiden. Da dieser Fremdkörper als störend für die Muschel empfunden wird, ummantelt sie diesen mit einer Perlmuttschicht und es entsteht eine Perle.
Diesen Vorgang greift das moderne Zuchtverfahren auf. Mit einem chirurgischen Eingriff wird ein Fremdkörper, hier meist ein kleiner runder Perlmuttkern mit einem kleinen Stück Mantelgewebe, in die Auster implantiert. Der Fremdkörper verursacht Irritationen, dem die Muschel entgegenwirkt, indem sie Perlmutt absondert, welches sich dann um den Fremdkörper schließt und eine Perle formt. Nach dem Implantieren können sich die Austern für einige Wochen erholen und werden dann in Zuchtkäfige gesetzt. Je nach Austernart kann dieser Vorgang einige Monate bis zu 5 Jahren dauern. Dabei wird penibel auf Wassertemperatur, Wasserqualität und Wetterbedingungen geachtet. Nachdem sich die Perlen voll entwickeln durften, werden sie geerntet, d.h. sie werden aus der Auster entfernt, gewaschen, getrocknet und teilweise poliert.