Goldgrube Nürnberg

Zwischen der ehemaligen Freien Reichstadt und dem Edelmetall besteht eine ganz besondere Beziehung. Nürnberg war im Mittelalter eines der bedeutendsten Goldschmiedezentren in  Deutschland, zeitweise sogar eines der wichtigsten in Europa.
Goldschmiedearbeiten waren damals sehr begehrt für herrschaftliche Tafeln, kirchliches Zeremoniell und als Zahlungsmittel, insbesondere im Handel.
Wertstabile Goldmünzen waren bei den Kaufleuten im Spätmittelalter wichtig und ermöglichten den kapitalintensiven Groß- und Fernhandel der verschiedenen Städte. Der „Sebaldusgulden“ und der „Lorenzgulden“ gehören zu den ersten Goldgulden, welche die Reichsstadt Nürnberg nach dem Großen Münzprivileg von 1422 prägen durfte. Die Münzen dienten aber nicht als Zahlungsmittel, sondern waren zunehmend auch Medaillen mit Erinnerungswert.
Im 16. Jahrhundert war Nürnberg bereits neben Magdeburg, Hildesheim und Trier zu einem bedeutenden Sitz von immer florierenden Goldschmieden geworden.
Das Handwerk befand sich in einer soliden Nachfrage nach seinen Erzeugnissen, denn es war auch üblich, bei Besuchen beim Kaiser oder anderen Adeligen wertvolle Gastgeschenke zu überreichen. Je wertvoller oder exklusiver umso eher glaubte man den Beschenkten für sich oder ein Anliegen günstig zu stimmen.
Aus der Goldschmiedefamilie Jamnitzer aus Nürnberg stammten die beiden Goldschmiede Wenzel Jamnitzer (1507 – 1585) und sein Enkel Christoph (1563 – 1618). Letzterer fertigte den weltberühmten Mohrenkopf-Pokal des Schatzes der Sachsen an.
Der Pokal ist ein Trinkgefäß in Kopfform, dessen Schädeldecke abnehmbar ist. Er hat einen heutigen Schätzwert von 3,83 Millionen Euro und ist seit 2008 im Bayerischen Nationalmuseum in München zu bewundern.
Heute gibt es in Nürnberg und dem Nürnberger Land alleine über 50 Goldschmieden. In der Metropolregion Nürnberg sind es sogar weit über 100 Goldschmieden. Viele der damaligen Goldschmiedearbeiten des Spätmittelalters aus Nürnberg zählen heute zum Sammlungsbestand des historischen Kunsthandwerks in renommierten Museen auf der ganzen Welt (u.a. Kopenhagen, London, Uppsala, New York, Wien, Amsterdam, Berlin, Dresden, Hamburg, München).

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